Für die Prozession am Sonntag in Ostritz muss im Vorfeld viel vorbereitet werden. Die Helfer sitzen danach oft selbst auf dem Pferd.
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Von Jan Lange
Ostritz. Tausende Besucher strömen jedes Jahr ins Kloster St. Marienthal, um den Saatreitern zuzuschauen. Diese werden an der Statue des Auferstandenen Christus von der Äbtissin begrüßt. Damit die Zuschauer, die sich im gesamten Klosterinnenhof verteilen, die Worte der Mutter Oberin gut verstehen, braucht es eine Verstärkeranlage. Darum kümmert sich seit Jahren Bernhard Rafelt.
Beteiligte der Prozession
Zwei Lautsprecher sorgen für den richtigen Ton, einer in Richtung Propstei, um die sich jedes Jahr viele Besucher versammeln, und einer gegenüber dem Dreifaltigkeitsbrunnen, der den Innenhof beschallt. Die Verstärkeranlage hat der Freundeskreis des Klosters gesponsert, dessen Mitglied Rafelt auch ist. Darüber hinaus schmückt der 65-Jährige die Statuen und christlichen Figuren im Klosterinnenhof. Dass er diese Aufgaben übernimmt, ist für Bernhard Rafelt selbstverständlich. Denn mit dem Kloster ist er seit seiner Kindheit eng verbunden. Seine Eltern arbeiteten bereits hier, so ist er auf dem Klostergelände groß geworden. Später war er als Traktorist und Schlosser sowie ab 1977 als Hausmeister und Küster für das Kloster tätig. Deshalb gehörte er auch jahrelang zu den Reitern. „Vor der Wende habe ich auch die Fahne des Klosters getragen, danach das Klosterkreuz“, berichtet der Ostritzer. Mit einer Hand zu reiten, sei nicht so einfach, sagt Rafelt. Er sei aber zum Glück nie vom Pferd gefallen.
Aus gesundheitlichen Gründen kann er seit 2014 nicht mehr mitreiten. Dem Saatreiten blieb er dennoch verbunden, indem er das Gelände des Klosters für die Prozession vorbereitet. Und bevor die Reiter eintreffen, informiert er die Zuschauer über die Prozession. So erfahren sie, zum wievielten Mal die Reiter unterwegs sind und welche Geistlichen mitreiten. Das sind vier, zwei katholische und zwei evangelische. Auch kleine Tipps, wie man sich den Pferden gegenüber verhalten sollte, gibt Bernhard Rafelt den Besuchern. „Dieses Mal werden wir zudem die neue Äbtissin vorstellen“, kündigt der 65-Jährige an.